(aus der Festschrift zur 600 Jahrfeier)
Wenn zu dieser Zeit jemand starb, wurde der Leichnam drei Tage im Haus aufgebart (es gab noch keine Leichenhalle) und man hielt Totenwache. Am dritten Tag trugen die Nachbarn den Sarg vom Trauerhaus zum Friedhof. Im Sommer wenn es sehr heiß war, steckten sich die Sargträger Rosmarinzweige an die Jacke. Der Duft des Rosmariens sollte den Verwesungsgeruch überdecken. Die Trauerfamilie, die ganz in Schwarz gekleidete war, ging hinter dem Sarg. Vor dem Sarg gingen Leute aus dem Dorf in guter Kleidung. Sie betraten aber nicht den Friedhof, sondern blieben hinter der Friedhofsmauer stehen, um von dort aus der Beerdigung beizuwohnen. Zu damaligen Zeiten sangen Schulkinder zur Beerdigung auf dem Friedhof. Dies wurde von der damaligen Schulbehörde untersagt und so sang 1921 erstmals der Frauen - Friedhofs - Chor unter der Leitung von Anna Born. Nach der Beerdigung ging die Trauerfamilie zum "Flennes", d. h. im Haus des Verstorbenen wurden die Verwandten, die oft von außerhalb kamen, mit Kaffee und Reihe-Weck bewirtet. In den ersten 4 Trauerwochen trugen oft auch die Nachbarn schwarz, um ihr Beileid zu bekunden. Die Familienangehörigen trauerten mindestens 1 Jahr.