Laubmännchen

Das Laubmänchen-Fest ist eine reine Kinderveranstalltung und findet normaler weise immer am Pfingstdienstag statt. (Da sich in den letzten Jahren Schulen wegen der Schulpflicht beschwert haben, fand 2005 das Laubmännchenfest am Pfingstmontag statt.)

Da die geburtenstarken Jahrgänge vorbei sind, wird es immer schwerer sich an die Traditionen zu halten. Heute ist unserer Dorf froh, wenn sich überhaupt jemand findet, der die Tradition aufrecht erhält.

Der Brauch wird von den Jungen und Mädchen des 5. bis 8. Schuljahres für die kleiner Kinder (ohne Beteiligung der Eltern) durchgeführt. Die Regel, wer wird Laubmann, wie wird er gebunden und bei wem werden die Eier gebacken, steht schon seit Generationen fest .

Das Absperren der Ausgangsstraßen von Laubach wird etwa seit 1965 von den Jungen und Mädchen eingeführt.

Am Nachmittag des Pfingstmontags treffen sich die Jungen des 5. bis 8. Schuljahres, um im Wald Buchenlaub zurechtzuschneiden. An diesem Tag wird auch die Krone des Laubmännchens vorbereitet. Am Pfingsdienstag, morgens um 5:00Uhr, treffen sich die Jungs und teilen sich auf, um die Straße zu sperren und den Laubmann zu binden. Die Aufgabe der Jungs bei den Straßensperren ist es, ein Seil über die Straße zu spannen und die Autos anzuhalten, umWegezoll zu kassieren. Früher wurde anstelle eines Seiles eine lange Holzstange benutzt.

Die andere Gruppe - jeweils die beiden Ältesteten vom 7. und die 3 Ältesten vom 8. Schuljahr - gehen in den Wald. Hier wird die Krone - ein Gestell aus Ästen und einem Helm - mit Buchenlaub fertig gebunden und der älteste Junge des 8. Schuljahrgangs als Laubmann eingekleidet, das heißt, die Beine, der Körper und die Arme des Laubmannes werden einzeln mit Buchenlaub bedeckt und mit Kordel festgebunden, so dass er noch laufen kann. Auf diese Art lernen die Jungen des 7. Schuljahres praktisch die Kunst des Bindens der Krone und das Einkleiden des Laubmänchens für das nächste Jahr.

Ab ca. 7:00Uhr laufen die Mädchen von Haus zu Haus und sammeln in Körben Blumen, Speck, Eier und Geld. Die Blumen werden von 2 bis 3 Mädchen in den Wald zu den Jungen gebracht, um damit den Laubmann zu schmücken.

Die anderen Mädchen treffen sich mit den vollen Körben bei dem zweitältesten Mädchen des Konfirmanden-Jahrgangs, denn dort im Haus werden später die Eier gebacken. Im Hof werden nun Bänke aufgestellt und in der Küche stehen die Pfannen bereit.

Gegen 9:30Uhr kommt dann der Laubmann aus dem Wald. Er wird von zwei Jungen geführt, weil er ja nichts sehen kann. Sie holen nun alle Kindergartenkinder und Grundschüler am Dorfgemeinschaftshaus ab. Beim Unzug durch das Dorf wird immer wieder das Lied vom Laubmann gesungen.