(aus der Festschrift zur 600 Jahrfeier von Iris Opl)
Im 2. Weltkrieg, also von 1939 bis 1945, gab es keine öffentlichen Veranstaltungen im Dorf. Das Vereinsleben wurde untersagt, lediglich die Feuerwehr, die während des Krieges wohl oft im Einsatz war, durfte Vereinstätigkeit aufrecht erhalten. Es war nur den Kindern erlaubt, Nikolaus, Christkind un Laubmännchen zu veranstalten. Sie sollten möglichst wenig vom Krieg mitbekommen.
Für die Erwachsenen bestand das Leben in dieser Zeit, wie überall, aus Angst, Trauer und Sorgen. Diene Setsche (Liesette Schlott) musste als Postausträgerin oft traurige Briefe verteilen, in denen mitgeteilt wurde, dass der geliebte Mann oder Sohn gefallen sei. Da trauerte dann das ganze Dorf, denn jeder kannte jeden.
Die einzigen Veranstalltungen, bei denen man in der Öffentlichkeit fröhlich sein durfte, unterstanden der NSDAP. Dieser Partei stellte man das Haus von "Pauljes" (das braune Haus) in der Zeit von 1938-1945 zur Verfügung.
Bis 1937 waren dort eine Metzgerei, eine Wäscherei, das Brausebad und im Stall das Gebäudes der Gemeinde-Bulle untergebracht. In der Wäscherei wurde die Wäsche der Soldaten und des Reichsarbeitsdienstes ehrenamtlich von den Unverheirateten gewaschen. in der Gemeindestube wurden die kaputten Socken und Unterwäsche geflickt. Ab und zu machten sich die jungen Frauen einen Spaß daraus, die Socken oder Hosenbeine zusammen zunähen, damit die Soldaten beim Anziehen etwas zum Lachen hatten.
In der Gemeindestube wurden Versammlungen abgehalten und die Gruppierungen Hitlerjugend (HJ), Jungenmädel (JM, Mädchen bis 14 Jahre) und der Bund Deutscher Mädchen (BDM, für Mädchen ab 14 Jahren und für Unverheiratete) gegründet.
Diese Gruppe waren, wie wohl in jedem Ort, sehr aktiv. Die Mädchen und die NS-Frauenschaft schrieben Briefe oder strickten Strümpfe, Pulswärmer und Handschuhe für die Soldaten an der Front.
Man traf sich zu Heimatabenden, die von der Partei organisiert wurden. Es wurden Gedichte vorgetragen und Lieder gesungen. Kindereiche Frauen verlieh man hier das Mutter-Ehrenkreuz (für 5 Kinder in Silber, ab dem 6. Kind in Gold). 1944 wurden der BDM und das Rote Kreuz nach Merzhausen verpflichtet, da der Flugplatz dort angegriffen wurde.
Viele Kinder und Jugendliche empfanden diese Zeit als ein großes Abenteuer, denn sie lernten neue Menschen kennen. Immer wieder sah man Soldaten mit ihrer Ausrüstung. So kokettierten die jungen Mädchen u. B. mit den Flieger-Soldaten vom Merzhäuser/Wilhelmsdorfer Flugplatz (heute Sendefunkstelle), die hin und wieder in die Laubacher Gaststätte einkehrten.
1. Reihe (von links): Otto Maurer; Gehard Stamm; Erwin Maurer; Alfred Bangert; Arthur Dietrich; Herbert Wissig.
2. Reihe (von links): Irmgard Diebel, geb Fritz; Gertrud Schäfer; Lilli Buhlmann, geb. Rühl; Richard Maurer; Walter Moses; Alfred Born; Alwin Pauly; Walter Schmidt; Paul Becker; Friedel Pauly; Erwin Born; Ilse Maschauer, geb Born.
3. Reihe (von links): Rudi Datz; Herbert Mauer; Walter Bender; Reinhold Maurer; Erich Pauly; Willi Datz; Karl Nickel; Helmut Maurer; Herbert Moses; Gerda Seipel, geb Butz; Waltraud Hepp, geb. Langenbächer.
4. Reihe (von links): Emmi Datz; Gertrud Tausch, geb Rühl; Emmi Bangert; Frieda Launhardt; Frieda Maurer, geb. Rühl; Else Rohloff, geb Maurer; Elfriede Gockel, geb. Moses; Else Schlott; Elli Mielke, geb. Launhardt; Elisabeth Schieberling, geb. Stamm; Etika Sohr; Irmgard Lewalder, geb. Schlott.
5. Reihe (von links): Kurt Etzel; Wilfried Stamm; Erwin Butz; Walter Moses ?; Willi Schlott; Irmgard Sohr; Irmgard Wissig, geb. Bangert; Erna Rade, geb. Stahl; Elfriede Schlott; Emma Kleinschmidt, geb.Sohr.